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PV für Einsteiger - die richtige Auswahl des Wechselrichters

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Welcher Wechselrichter-Typ soll verwendet werden?
Es gibt nicht einen perfekten Wechselrichter, der für jede beliebige PV Anlage eingesetzt werden kann. Jede Anlage ist individuell und hat unterschiedliche Anforderungen. Eben auch auf den eingesetzten Wechselrichter. Ganz am Anfang bei der Anschaffung eines Wechselrichters stellt sich mal die Frage welchen Zweck dieser überhaupt erfüllen soll. So gibt es anfangs ein paar grundlegende Fragen, die geklärt werden müssen. Dabei geht es erstmal weniger um Qualitätsmerkmale sondern einfach darum welcher Typ Wechselrichter denn eigentlich eingesetzt werden soll.



1) Inselwechselrichter oder Netz-gekoppelter Wechselrichter?

Für beinahe alle PV Anlagen für Privathaushalte werden Netz-gekoppelte Wechselrichter eingesetzt. Diese werden ans Netz angeschlossen und laufen Netz-gekoppelt. Auch die erzeugte Leistung wird ins Hausnetz eingespeist und der Überschuss geht ins öffentliche Netz.

Inselwechselrichter hingegen arbeiten komplett getrennt vom öffentlichen Netz. Sie erzeugen ihr eigenes Netz. Dementsprechend gibt es auch keine Einspeiseung in das öffentliche Netz. Inselanlagen gibt es aber grundsätzlich nur da, wo es keine Möglichkeit zur Anbindung an ein öffentliches Netz gibt. Inselsysteme sollten außerdem nicht verwechselt werden mit Notstrom-Systemen. Dazu kommen wir dann aber später noch.



2) Strang-Wechselrichter oder Modulwechselrichter?

Auch eine grundsätzliche Frage ist, ob ein Strang-Wechselrichter oder ein Modulwechselrichter eingesetzt werden soll. Für kleinere Systeme mit einer Größe von 100Wp bis wenigen kWp verwendet man gerne auch Modulwechselrichter. Jedes Modul bekommt hier seinen eigenen Wechselrichter. Für etwas größere Anlagen eignet sich diese Vorgehensweise aber weniger gut. Gewöhnliche Anlagen für Privathaushalte werden in der Regel mit klassischen Strang-Wechselrichtern umgesetzt. Das bedeutet ein oder mehrere Modulstränge werden am Wechselrichter angeschlossen.

Für Großanlagen wie zum Beispiel Solarparks werden auch sogenannte Zentralwechselrichter eingesetzt. Hier sprechen wir aber von Anlagen jenseits von 100kWp. Für private Anlagen also kaum relevant.



3) 1-phasiger oder 3-phasiger Wechselrichter

In Deutschland werden üblicherweise 3-phasige Wechselrichter ans Netz angeschlossen. Bis zu einer gewissen Leistung können auch 1-phasige Wechselrichter verwendet werden. Die maximale Schieflast der Phasen beträgt in den meisten Regionen 4,6kW. Alles darüber wird also grundsätzlich 3-phasig gemacht. Das ganze hat auch keinen Nachteil für uns weil die Abrechnung der Phasen ohnehin saldierend funktioniert. Das bedeutet Bezug und Einspeisung auf den einzelnen Phasen werden aufsummiert.



4) Wechselrichter mit oder ohne Trafo?

Auch hier gibt es einen klaren Trend. Bereits seit einigen Jahren geht die Entscheidung meist klar in Richtung Wechselrichter ohne Transformator. Diese haben sowohl beim Gewicht aber auch beim Wirkungsgrad Vorteile. Auch die bekannten Hersteller bieten vorwiegend transformatorlose Wechselrichter an. Hier fällt die Entscheidung also leicht. Jetzt kommt aber das Aber!… Werden Dünnschichtmodule verwendet, müssen diese meist geerdet werden. Eine Modulerdung kann mit einem transformatorlosen Wechselrichter aber zum Problem werden. In diesem Fall werden dann gerne wieder Wechselrichter mit Trafo verwendet. Für Neuanlagen werden aber meist ohnehin kristalline Module verwendet, die keine Modulerdung benötigen.



5) Anlage mit Batteriespeicher?

auch das sollte man im Vorhinein schon wissen. Denn für den Einsatz von DC-gekoppelten Batteriespeichern ist ein Hybrid-Wechselrichter notwendig. Es gibt auch AC-gekoppelte Batteriesystem, die ohne Hybrid-Wechselrichter funktionieren. Ein DC gekoppeltes System, wo der Batteriespeicher direkt am Wechselrichter angeschlossen wird, hat aber viele Vorteile. Wenn dann bereits ein Hybrid-Wechselrichter verwendet wird, ist auch das nachrüsten eines Speichers kein Problem mehr. Möchte man aber ein DC gekoppeltes Batteriesystem nachträglich zu einem gewöhnlichen Wechselrichter installieren, kann es teuer werden. Es gibt am Markt auch bereits gewöhnliche Wechselrichter, die später im Betrieb auf einen Hybrid-Wechselrichter upgegradet werden können. Das kann immer dann nützlich sein wenn man anfangs vielleicht noch nicht sicher weiß ob später mal ein Batteriespeicher dazu kommt.



Wir sehen also, die Wahl des optimalen Wechselrichters hängt auch sehr stark von der individuellen Ausgangslage ab. Wir haben in den ersten Punkten aber noch garnicht wirklich von Qualitätsmerkmalen gesprochen, sondern vielmehr über den passenden Wechselrichter-Typ. Wenn wir aber erstmal wissen welcher Typ eingesetzt werden soll, dann können wir auch anfangen weitere Eigenschaften eines Wechselrichters zu vergleichen.

Die Qualitätsmerkmale eines Wechselrichters sehen wir uns dann im nächsten Artikel an.


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